
Multiple Quellen und drei Netze für Neubau und Bestand
Das Mittenheim Quartier (MiQ) liegt im Norden von München in Oberschleißheim. Auf dem Gelände gibt es bereits einige Bestandsgebäude, beispielsweise ein Wohnheim, einzelnen Wohngebäude und verschiedene Werkstätten. Das Quartier soll um Wohnneubauten (Mehrfamilienhäuser) und eine KiTa ergänzt werden.
Das Projekt (Neubau) ist in fünf Bauabschnitte unterteilt und die Energieversorgung soll so weit wie möglich regenerativ erfolgen. Durch die unterschiedlichen Nutzungen und Gebäudezustände (Neubau/Wohnen – Bestand/Wohnen und Werkstätten – Neubau/KiTa) fiel die Entscheidung zu mehreren unterschiedlich temperierten Wärmenetzen.
Unsere Leistungen:
LP 1-8 nach HOAI
Planung und Ausschreibungen
Förderanträge bei BAFA und Carmen
Bauleitung in LP 8
Details
Im 1. BA werden 16 Wohnneubauten über ein kaltes Netz versorgt. Die Anergie stammt aus dem Grundwasser, aus Saug- und Schluckbrunnen. Über eine Technikzentrale mit Wärmetauscher wird die Wärme und Kälte ans Netz übergeben und im Quartier verteilt, wo sie mittels Wärmepumpen in den Häusern verbraucht werden kann. Die Bauüberwachnung hat mit der Bohrung der Brunnen bereits begonnen. Das Kalte Nahwärmenetz ist mit einer Länge von ca. 950 Metern bereits teilweise verlegt (Hauptstrang), insgesamt werden 1,7 km Rohrleitungen inkl. der Saug- und Schluckbrunnen verbaut werden. Aktuell (02/2025) läuft die Ausschreibung der (Gebäude-)Heizzentralen und Technikzentrale.
Im 2. BA sorgt ein Low-Ex-Netz (40°C) dafür, dass eine KiTa (Neubau) und mehrere neu zu bauende Doppelhaushälften beheizt und mit warmem Wasser versorgt werden. Die Anergie dazu stammt analog zu BA 1 aus bereits gebohrten Saug- und Schluckbrunnen. Das entsprechende Netz entsteht in Q2/2025.
Beide Bauabschnitte nutzen zusätzlich PV.
Im 3. BA wird ein bestehendes warmes Netz für Bestands-Werkstätten und Wohngebäude umgerüstet und nun statt aus fossiler Energie mittels Pelletheizung aus erneuerbarer Energie (Nachwachsender Rohstoff Holz) gespeist. Die Pelletanlage wurder Ende Februar 2025 in Betrieb genommen.
Der 4. BA ist derzeit in Planung. Hier sind Grundwasser-Wärmepumpen mit 2 x 180 kW Heizleistung geplant. Diese werden in einem neuen warmen Netz künftig den Gaskessel ersetzen. Die Herausforderung: Der Umschluss und Heizungstausch muss im laufenden Betrieb erfolgen, um die Versorgung der ansässigen Wohnheim-Bewohner durch eine Zentralküche zu gewährleisten. Die Aufstellung der Wärmepumpen erfolgt daher voraussichtlich in oberirdischen Energiezentralen statt im Bestandskeller, um den laufenden Betrieb zu gewährleisten.
Die verschiedenen Bauabschnitte mit Neubauten und Bestand - teilweise in Kombination -, die unterschiedlichen Quellen (Grundwasser und Pellets) sowie entsprechend die verschiedenen Temperaturniveaus der Netze machen dieses Projekt äußerst vielseitig und komplex.
Insgesamt hat goodmen energy die Planung der Netze, der Quellen, von 16 Haustechnikzentralen sowie drei Energietechnikzentralen in diesem Projekt übernommen.
Noch mehr Details zu diesem Projekt finden Sie im Bericht der Pfalzwerke (externern Link).
