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Nutzen und Machbarkeit der Speicherung erneuerbarer Energien mittels Wasserstoffes

Die Welt befindet sich im Wandel. Die Thematik der Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt vieler globaler politischer Diskurse und bestimmt das Handeln und die Lebenseinstellung eines Großteils der Bevölkerung. Zur Minimierung des Klimawandels beschloss die internationale Staatengemeinschaft 2015 in Paris, die Erderwärmung auf bedeutend unter 2°C, eher aber auf unter 1,5°C zu beschränken. Dem Gebäudesektor kommt mit einem Endenergieverbrauch von über 40 % eine wesentliche Aufgabe dabei zu. Demzufolge hängt der Erfolg zur Umsetzung der Klimaziele stark mit dem Wandel im Gebäudesektor zusammen. 

 

Lokale Überschüsse

Der in Konsequenz flächendeckende Einsatz von nachhaltiger Energietechnik wie Photovoltaik, Windkraft und Solarthermieanlagen ist von saisonalen und fluktuierenden Einflüssen geprägt. Dies führt u. a. dazu, dass an sonnenreichen Tagen ein Strom-Überschuss vorhanden ist, der aufgrund von nicht vorhandenen Speichern ins Netz eingespeist werden muss. Solange dieser lokale Überschuss regional und überregional verteilt werden kann, ist die Variante ökologisch und volkswirtschaftlich sinnvoll. Aus Sicht des Anlagenbetreibers muss allerdings in Zeiten, in dem die elektrische Energie tatsächlich benötigt wird, dieser zu ungünstigsten Konditionen wieder aus dem Netz bezogen werden. 

Da in Zukunft ein Großteil des Strom- und Wärmebedarfs aus nachhaltiger Energie durch Windkraft-, PV- und Solarthermieanlagen gedeckt werden wird, ist mit einer hohen Residuallast* zu rechnen. Deswegen ist für eine ausreichende Versorgungssicherheit eine Kombination sämtlicher Arten der erneuerbaren Energieträger mit dezentralen und zentralen Speichersystemen zwingend erforderlich. Einen wichtigen Part wird dabei Wasserstoff als Energieträger einnehmen, der als Langzeitspeicher eingesetzt werden kann.   

In Abbildung 1 ist zu erkennen, dass Wasserstoff gute Voraussetzungen in Hinblick auf große Speicherdauer und große Speicherkapazität aufweist. Möchte man also aus ökonomischen Gründen den Stromeigenverbrauch maximieren, so sind größere Speicherkapazitäten (Größenordnung Wochen bis Monate) zielführend. Gerade die Speicherung von großen Energiemengen in Form von Wasserstoff ist gut realisierbar und günstig (gilt nicht für die Umwandlung Strom zu Wasserstoff zu Strom). 

Power2Gas2Power: Speicher Wasserstoff

Einen klassischen Ansatz hierzu bietet das „Power to Gas to Power“  (P2G2P)-Verfahren. Hierzu wird Überschussstrom, der beispielweise über Photovoltaik erzeugt wird, über einen Elektrolyseur in Wasserstoff umgewandelt und in einem lokalen Wasserstofftank zwischengespeichert.  Dieser kann bei Bedarf über eine Brennstoffzelle wieder in elektrische Energie umgewandelt und bereitgestellt werden. Die Abbildung 2 veranschaulicht schematisch solch einen Prozess. 

Dieser Aufbau bietet zusätzlich die Möglichkeit der Sektorenkopplung. In diesem Fall kann die gewonnene elektrische Energie u. a. dazu genutzt werden, eine Wärmepumpe elektrisch zu versorgen, die wiederum für Warm- und Heizwasser sorgt. Zusätzlich ist es möglich, die durch den P2G2P-Prozess erzeugte Abwärme auch zur Energieversorgung einzusetzen.

Wasserstoffspeicher: Aktuelle Herausforderungen

Trotz der zahlreichen Vorteile der Speicherung von Überschussstrom mittels Wasserstoffs gilt es, auch einige Herausforderungen bei der Machbarkeit zu bewältigen. Die größte Hürde bildet hierbei derzeit die Wirtschaftlichkeit, die eine Umsetzung eines Wasserstoffspeicher-Projektes zum Scheitern verurteilen würde. Zu den Kostentreibern zählen in erster Linie die Aufwendungen für Elektrolyseur und Brennstoffzelle. Dies resultiert vor allem aus den hohen Kosten für Materialeinsatz und Fertigung. Allerding gehen Wissenschaftler von einer Kostenreduzierung von bis zu 50 % bis 2030 aus. Um zum aktuellen Zeitpunkt eine bessere Wirtschaftlichkeit zu erzielen, könnten Förderprogramme von Land, Bund und der europäischen Union behilflich sein. 

Die Herstellung und Speicherung von Wasserstoff hat außerdem je nach Anlagengröße einen gewissen Platzbedarf, was in Wohnsiedlungen dazu führen kann, dass Verluste durch nicht verbauten und vermieteten oder verkauften Wohnraum entstehen. 

Um eine erfolgreiche Durchführung eines Projekts zu gewährleisten, ist auch die organisatorische Machbarkeit nicht zu vernachlässigen. Aufgrund des neuartigen Technologieeinsatzes der Wasserstoffspeicherung ist eine fachspezifische Expertise auf technischer, wirtschaftlicher und rechtlicher Grundlage elementar.

goodmen energy: Wir haben die Expertise für Ihr Projekt

Wir bei goodmen energy verfügen nicht nur über die notwendige Expertise in Bezug auf Wasserstofftechnik, wir können vielmehr sämtliche kundenspezifische Applikationen dynamisch modellieren und darstellen. Folgende Grafiken veranschaulichen die Simulation eines Beispielprojekts:

Mit uns in die Zukunft

Trotz der bisher noch zu lösenden Herausforderungen bietet die Speicherung von Überschussenergie aus regenerativen Quellen für künftige Projekte die Möglichkeit, ganze Quartiere energieautark und kostenunabhängig zu versorgen. Mit Förderung können schon heute Pilotprojekte umgesetzt werden. 

Lassen Sie uns gemeinsam einen wichtigen Schritt in die Zukunft gehen und zusammen unseren Beitrag zur Rettung unseres Klimas leisten.  

* Der Begriff Residuallast beschreibt den Teil des Stromverbrauchs in Deutschland, der nach Abzug der Einspeisung von fluktuierenden Erneuerbaren Energien ins Stromnetz übrig ist. Es geht also um den Restbedarf an Strom, der nicht durch Wind– und Solarenergie abgedeckt werden kann. Zu einem Großteil wird die Residuallast mithilfe der Leistung von konventionellen Energiequellen gedeckt.